EU-Klimabericht 2024: Europa - der sich am schnellsten erwärmende Kontinent der Erde

Der Klimawandeldienst des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus (C3S) und die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) haben einen gemeinsamen Klimabericht für das Jahr 2024 veröffentlicht:

  • Temperatur und Niederschlag: Die Temperaturen lagen im Mittel 1,26 °C über dem Durchschnitt von 1991 bis 2020. Damit war das Jahr 2024 das bisher wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen in Europa. Das Jahr 2024 verzeichnete die zweithöchste Anzahl von Hitzestresstagen und tropischen Nächten seit Messbeginn. Dies wurde vor allem bedingt durch den überdurchschnittlich regenarmen und heißen Sommer in Südost-Europa. Die klimatischen Bedingungen in Ost- und Westeuropa waren im Jahr 2024 sehr unterschiedlich. Während der Osten wesentlich wärmer und sonniger als gewöhnlich war, war es in Westeuropa überdurchschnittlich nass. In Südosteuropa gab es die längste Hitzewelle seit Beginn der Aufzeichnungen.
     
  • Mittelmeer und Europäische Seen: Die jährliche Meeresoberflächentemperatur lag 1,2 °C über dem Durchschnitt und damit auf dem höchsten Stand seit Aufzeichnungsbeginn. Es war ebenso das wärmste Jahr für die europäischen Seen.
     
  • Bodenfeuchtigkeit: Im Jahr 2024 war die Bodenfeuchtigkeit für ganz Europa geringer als im Durchschnitt. Es gab einen klaren Ost-West-Kontrast, wobei Osteuropa trockener war und Westeuropa feuchter als im Durchschnitt.
     
  • Gletscher: Es kam zu Rekordverlusten von Gletschermasse in Skandinavien. Es waren die größten Verluste von allen Gletscherregionen weltweit.
     
  • Hochwasser, Stürme, Waldbrände: Etwa 413.000 Menschen waren von Stürmen oder Hochwasser betroffen. Dadurch verloren mindestens 335 Menschen ihr Leben. 42.000 Menschen waren von Waldbränden betroffen. Im September brannten in Portugal rund 110.000 ha was etwa einem Viertel der gesamten jährlichen Brandfläche Europas entspricht. Die wirtschaftlichen Schäden wurden auf europaweit insgesamt 18 Mrd. Euro geschätzt. Auf Hochwasserschäden entfallen davon 85 Prozent.
     
  • Nach Ansicht des Klimawandeldienstes von Copernicus sind die europäischen Städte resilienter gegen den Klimawandel geworden, auch wenn weitere Anstrengungen nötig sind. 51 Prozent der Städte haben aktuell Klimaanpassungskonzepte erarbeitet, im Vergleich zu 26 Prozent im Jahr 2018.

Ausführliche Informationen zum aktuellen Klimawandel in Europa findet man im genannten Klimabericht.