Die gesetzlichen Ziele bilden den Rahmen für Klimaschutzanstrengungen auf allen Ebenen. Sie können aber nur dann erreicht werden, wenn entsprechende Maßnahmen in der Praxis umgesetzt werden. Treibhausgase zu mindern bedeutet in erster Linie, von fossilen Energieträgern auf Erneuerbare umzusteigen: in der Strom- und Wärmeproduktion, in Industrieprozessen sowie im Verkehr. Und dabei gleichzeitig den Energiebedarf zu senken und die Nutzung effizienter zu gestalten, beispielsweise durch energetische Sanierung von Gebäuden oder Sektorenkopplung. Im letzten Schritt müssen unvermeidbare Emissionen, z. B. aus der Tierhaltung, ausgeglichen werden. Hier kommt natürlichen Kohlenstoffspeichern wie Humus in Böden, Wäldern und Mooren eine besondere Rolle zu. Aber auch technische Lösungen zur Kohlenstoffbindung (wie z. B. Carbon Capture and Storage – CCS) müssen die Entnahme von Treibhausgasen aus Produktionsprozessen und aus der Atmosphäre unterstützen.
Energiewende, Verkehrswende, Agrarwende – erfolgreicher Klimaschutz bedeutet den Umbau aller gesellschaftlichen Bereiche hin zu einer lebenswerten, postfossilen Zukunft. Dabei sind alle Akteure gefragt: Regierungen, Kommunen, Unternehmen und Zivilgesellschaft.
Abbildung: Beispiele für Klimaschutzmaßnahmen.© Pixabay
Kommunen leisten einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz, indem sie die lokale Klimapolitik vor Ort gestalten: Über die kommunalen Infrastrukturen und den direkten Kontakt zu der Bevölkerung, der lokalen Wirtschaft sowie kulturellen und sozialen Einrichtungen haben Kommunen einen erheblichen Einfluss auf die Treibhausgasemissionen und den Energieverbrauch in ihrem Gebiet.
Weitere Informationen zu kommunalen Klimaschutzaktivitäten:
- Unterstützung von Kommunen durch die Landesagentur für Energie und Klimaschutz (LENK)
- Gute-Praxis-Beispiele von Städten und Gemeinden im Energieatlas Bayern
Abbildung: Photovoltaikanlage. © Foolia.com
Unternehmen können langfristig nur erfolgreich wirtschaften, wenn sie ihre Emissionen deutlich senken und sich an die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels anpassen. Denn die voranschreitende Erderwärmung bedroht Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Gleichzeitig führen Investitionen in Klimaschutz zu Innovation, eröffnen neue Geschäftsfelder und reduzieren zukünftige Kosten erheblich.
Weitere Informationen zu Klimaschutzaktivitäten von Unternehmen:
- Der Umwelt- und Klimapakt Bayern
- Themen Energie, Klima und Nachhaltigkeitsmanagement im Infozentrum UmweltWirtschaft (IZU)
- Tool: 5 Schritte zum betrieblichen Klimaschutz (IZU)
- Informationen zu Material- und Rohstoffeffizienz durch das Ressourceneffizienz-Zentrum Bayern (REZ)
Zivilgesellschaftliche Initiativen schaffen Akzeptanz für Klimaschutz und Energiewende in der Bevölkerung und setzen sich für die Klimawende vor Ort ein. Von Umwelt- und Naturschutzverbänden über kirchliche und entwicklungspolitische Vereine bis zu Tourismusverbänden – die Vielfalt der Initiativen zeigt: Klimaschutz ist kein reines Umweltthema, sondern betrifft alle Lebensbereiche wie Bildung, Arbeit, Gesundheit, Mobilität, Konsum. Nachhaltige Konsumentscheidungen sind dabei ein kleiner Hebel, über den Bürgerinnen und Bürger zum Klimaschutz beitragen können. Viel größer ist jedoch das Potenzial, das in bürgerschaftlichem und politischen Engagement liegt.
Weitere Informationen zu zivilgesellschaftlichen Klimaschutzaktivitäten: