Neue DWD-Attributionsstudie: Analyse des Hitzeereignisses vom Juli 2025

Anfang Juli 2025 erlebte Deutschland einen weiteren Hitzerekord: Im landesweiten Durchschnitt lag die Tageshöchsttemperatur bei 35,5 Grad Celsius. In manchen Regionen wurden um 39 Grad Celsius erreicht. Doch war dieses Hitzeereignis außergewöhnlich? Und welchen Anteil hatte der Klimawandel daran? Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat dazu eine umfassende Analyse veröffentlicht. Die zentrale Erkenntnis: Solche Hitzetage wären ohne den vom Menschen verursachten Klimawandel kaum möglich gewesen.

Ergebnisse
Das außergewöhnliche Hitzeereignis war die Folge einer Wetterlage, bei der heiße Luft aus dem Südwesten Europas nach Deutschland strömte, die sich zusätzlich über dem Mittelmeer aufheizte. Dabei war Deutschland nicht das Zentrum der Hitze, sondern Frankreich und Spanien. Trotzdem war das Ergebnis: Extrem hohe Temperaturen in Deutschland, besonders am 1. und 2. Juli 2025 (siehe Abb. 1). 

Bild
Tageshöchsttemperaturen in Deutschland am 2. Juli 2025.

Abb. 1: Tageshöchsttemperaturen in Deutschland am 2. Juli 2025. Quelle: DWD-Attributionsstudie, abgerufen am 15.10.2025.

Der DWD stellte fest, dass über die vergangenen Jahrzehnte hinweg, ein deutlich zunehmender Trend in den Julitemperaturen über Deutschland zu beobachten ist. Die Abbildung 2 zeigt die Anomalien der mittleren Julitemperatur im Vergleich zur Referenzperiode 1961-1990. Es ist im Trend zu erkennen, dass für das Jahr 2025 eine Erwärmung von 2,0 Grad erreicht wurde. Außerdem, das wärmere Perioden allgemein häufiger auftreten. 

Bild
Temperaturanomalie des Monats Juli für Deutschland im Vergleich zur Referenzperiode 1961-1990. Zusätzlich eingezeichnet ist der Trend inklusive Konfidenzintervall (Loess-Filter).

Abb. 2: Temperaturanomalie des Monats Juli für Deutschland im Vergleich zur Referenzperiode 1961-1990. Zusätzlich eingezeichnet ist der Trend inklusive Konfidenzintervall (Loess-Filter). Quelle: DWD-Attributionsstudie, abgerufen am 15.10.2025.

Weiterhin untersuchte der DWD anhand einer Attributionsstudie, inwieweit sich die Wahrscheinlichkeit für ein Hitzeereignis wie das vom Juli 2025 verändert hat. Dabei wurde ebenfalls analysiert, ob der Klimawandel einen Einfluss auf die Intensität vergleichbarer Ereignisse hatte. Die Ergebnisse der DWD-Studie sind eindeutig: Solche extremen Hitzetage waren früher viel seltener – heute kommen sie dagegen deutlich häufiger vor. Eintägige Ereignisse sind heute bereits alle 1,95 bis 3,25 Jahre und zweitägige alle 1,7 bis 2,6 Jahre zu erwarten. Noch klarer wird der Einfluss des Klimawandels beim Blick auf die Temperaturhöhe. Die Hitzespitze von über 35 Grad wäre ohne menschengemachten Klimawandel kaum möglich gewesen. Der Klimawandel hat das Ereignis nicht nur wahrscheinlicher, sondern auch deutlich heißer gemacht – im Schnitt um über 4 Grad.

Fazit
Die Analyse des Deutschen Wetterdienstes zeigt deutlich: Das Hitzeereignis von Anfang Juli 2025 war Ausdruck eines sich verändernden Klimas. Ohne den menschengemachten Klimawandel wären solche Extremtemperaturen höchst unwahrscheinlich. Die Studie liefert damit einen weiteren Beleg dafür, dass Klimaveränderungen längst messbar und im Alltag spürbar sind.