Attributionsstudie des Deutschen Wetterdienstes zum Niederschlagsdefizit im Frühjahr 2025

Die außergewöhnliche Trockenheit im Frühjahr 2025 sorgte für Diskussionen in der Öffentlichkeit. Es stellte sich die Frage, ob ein direkter Zusammenhang zum Klimawandel besteht. Eine neue Attributionsstudie des Deutschen Wetterdienstes (DWD) stellt nun klar: „Durch die bisherige Klimaerwärmung (+1,3 °C) ist keine signifikante Änderung der Wahrscheinlichkeit und Intensität vergleichbarer niederschlagsarmer Perioden erkennbar.“ 

Ergebnisse der Attributionsstudie
Das Frühjahr 2025 war in Deutschland außergewöhnlich niederschlagsarm. Von Februar bis einschließlich Mai fielen in weiten Teilen Norddeutschlands deutlich weniger Niederschläge als üblich. Die Karte des DWDs (Abb. 1) zeigt besonders ausgeprägte Defizite im norddeutschen Tiefland. Laut DWD stand im medialen Interesse daraufhin die Frage, inwieweit diese Frühjahrstrockenheit durch den Klimawandel beeinflusst wurde und ob diese in Zukunft häufiger auftreten könnte.

Bild
Relativer Anteil des Niederschlags (HYRAS-DE-PRE) im Zeitraum vom 1. Februar bis 31. Mai 2025 am Mittelwert der Klimanormalperiode 1991 bis 2020. Die Linie markiert den 52. Breitengrad.

Abb. 1: Relativer Anteil des Niederschlags (HYRAS-DE-PRE) im Zeitraum vom 1. Februar bis 31. Mai 2025 am Mittelwert der Klimanormalperiode 1991 bis 2020. Die Linie markiert den 52. Breitengrad. Quelle: Attributionsstudie, abgerufen am 20.11.2025.

Der DWD reagierte mit einer Attributionsstudie – einem Verfahren, das die Rolle des Klimawandels beim Auftreten von Wetterextremen bewertet. Dabei wurde die Trockenheit nicht über Verdunstungsfaktoren wie Temperatur, Sonneneinstrahlung, Wind und Vegetation definiert, sondern rein über die Niederschlagsmengen.

Ergebnis: „Die Studie hat gezeigt, dass vergleichbare Niederschlagsanomalien derzeit für den Zeitraum von Februar bis Juni etwa alle 100 Jahre auftreten, und für den Zeitraum von Dezember bis Juni etwa alle 240 Jahre. Durch die bisherige Klimaerwärmung (+1,3 °C) ist keine signifikante Änderung der Wahrscheinlichkeit und Intensität vergleichbarer niederschlagsarmer Perioden erkennbar. Auch in Bezug auf eine zukünftige globale Erwärmung um weitere 0,7 °C auf 2 °C gegenüber vorindustriell sind für beide analysierten Zeiträume keine eindeutigen Trends zu sehen.“

Interessant ist allerdings ein zweiter Befund der Studie: In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die saisonale Verteilung der Niederschläge verändert. In Deutschland wurde der April tendenziell trockener. Dagegen hat die Niederschlagsmenge im Februar zugenommen. 

Fazit
Die Frühjahrstrockenheit 2025 war außergewöhnlich, aber nicht eindeutig vom Klimawandel geprägt. Entscheidender könnten langfristige Verschiebungen der Niederschlagsmengen innerhalb des Frühjahrs sein.