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Fakten zum Klimawandel

Die hier aufgeführten Klimafakten bieten zuverlässige Aussagen zum Klimawandel und seinen Folgen auf Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die genannten globalen sowie regionalen auf Bayern zugeschnittenen Klimafakten können zur Klimakommunikation verwendet werden.

 

Messdaten belegen Klimawandel

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts zeichnen Messstationen das Wettergeschehen auf. Diese Langzeitmessungen bestätigen, dass sich das Klima auf der Erde bereits deutlich verändert hat.

Die Animation zeigt die gemessenen Abweichungen der globalen Monatsdurchschnittstemperaturen gegenüber der Referenzperiode 1850–1900. Dabei wurden die Monate Januar bis Dezember kreisförmig angeordnet. Die Temperatur steigt vom Kreismittelpunkt nach außen hin an. Drei Kreise wurden besonders hervorgehoben: 0 °C, 1,5 °C und 2,0 °C. Die Animation startet im Jahr 1850 in der Nähe des Kreises 0 °C. Die Temperaturabweichungen schwanken zwar von Jahr zu Jahr, jedoch erkennt man ein starkes Ansteigen der Temperaturabweichungen bis an den mit 1,5 °C markierten Kreis im Jahr 2020. Wenn der Klimawandel weiter so rasant verläuft. wird bald die 2,0 °C-Grenze erreicht werden.

Quelle der Animation: Climate spirals (@Ed Hawkins)

Der Gehalt an Treibhausgasemissionen nimmt immer weiter zu

Ursache der Klimaveränderung ist die Zunahme des Gehalts an Treibhausgasemissionen in der Atmosphäre. Durch die Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas setzt die Menschheit Treibhausgase frei, die den natürlichen Treibhauseffekt verstärken und zu einer globalen Erwärmung führen. Dabei fällt der Großteil der freigesetzten Treibhausgase auf Kohlendioxid (CO2).

Die Animation vereint verschiedene Messungen des Kohlendioxidgehaltes der Atmosphäre. Darunter fallen direkte Messungen in der Luft, die beispielsweise in rund 3397 Metern Höhe auf dem Vulkan Mauna Loa auf Hawaii durchgeführt werden, aber auch indirekte Messungen über Lufteinschlüsse in antarktischen Eisbohrkernen. Wie man anhand der Animation erkennen kann, sind CO2- Zu- und Abnahmen ein grundlegendes Merkmal unseres Klimasystems. Doch auch wenn diese historischen Sprünge von großem Umfang waren, sind sie sehr gering im Vergleich zum menschengemachten Anstieg der letzten Dekaden.

Quelle der Animation: Youtube (@Andy Jacobson, CIRES/NOAA)

Jahrestemperatur in Bayern um 1,9 °C gestiegen

Zwischen 1951 und 2019 ist die mittlere Jahrestemperatur in Bayern bereits um 1,9 °C gestiegen. Damit fällt die Erwärmung in Bayern fast doppelt so stark aus wie im weltweiten Durchschnitt. Ohne ausreichende Klimaschutzmaßnahmen kann sich dieser Trend bis Ende des Jahrhunderts im Mittel auf 3,8 °C verstärken. Dagegen beträgt die Zunahme mit Klimaschutz nur 1,1 °C.

Die Abbildung zeigt die gemessenen und zu erwartenden Temperaturänderungen in Bezug zur Referenzperiode 1971–2000 für Bayern. Die gemessenen Änderungen wurden aus Daten des Deutschen Wetterdienstes abgeleitet. Die zu erwartenden Änderungen (Median und Bandbreite) mit und ohne Klimaschutz wurden aus den regionalen Klimamodellen des Bayern-Ensembles abgeleitet.

Städte als Wärmeinsel

München, Nürnberg, Augsburg, Regensburg … In Städten treten durch ihre dichte Bebauung und hohe Versiegelungsdichte oft höhere Temperaturen als im direkten Umland auf. Dieser „Wärmeinseleffekt“ wird sich durch den Klimawandel besonders im Sommer weiter verstärken, wodurch auch das Wohlbefinden der Menschen und deren Gesundheit stärker beeinflusst werden können. Insbesondere in den Nachtstunden kühlt die Stadt langsamer ab, was Stadtbewohnerinnen und -bewohner um ihren Schlaf bringen kann.

Die Abbildung zeigt ein Ergebnis einer Stadtklimaanalyse des Münchener Stadtgebietes. Das sich um vier Uhr in der Nacht einstellende Temperaturfeld umfasst zwischen 13,6 °C und 20,5 °C. Die Münchner Innenstadt, Gewerbeflächen sowie großvolumige Geschossbaukomplexe weisen die höchsten Temperaturen von mehr als 20 °C auf, was mit der hohen Baumasse und der hohen Oberflächenversiegelung zusammenhängt. Flächenhaft niedrige Temperaturen von weniger als 14 °C bis 15 °C findet man vor allem über den landwirtschaftlich genutzten Flächen am Stadtrand.

Quelle des Bildes: Stadtklimaanalyse des Münchener Stadtgebietes

Warme Winter

Schon Mitte des Jahrhunderts könnte es in Bayern durch­schnittlich nur noch halb so viele Tage pro Jahr mit einem Temperaturmaximum kleiner als 0 °C geben wie in der Referenzperiode von 1971–2000. Gegen Ende des Jahrhunderts wären es nur noch rund ein Viertel – sollten keine Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt werden.

Die Abbildung zeigt, dass die Zahl der Eistage in Bayern abnehmen wird. Ohne Klimaschutz wird es gegen Ende des Jahrhunderts im Mittel 23 Eistage (maximal 26 Tage) weniger geben als in der Referenzperiode 1971–2000. Mit ambitioniertem Klimaschutz lässt sich die Abnahme jedoch auf 10 Eistage (maximal 12 Tage) begrenzen (Klimatool der Zukunft).

Weniger Frost

Im Winter werden gute Bedingungen zum Skifahren und Rodeln seltener; die Frostdauer, also die Anzahl aufeinanderfolgender Tage in denen das Minimum der Tagestemperatur unter 0° C liegt, nimmt in Zukunft ab.

Die Abbildung zeigt die zu erwartende Abnahme der Frostdauer in den Bayerischen Alpen. Als Bezug dient der aus Messungen abgeleitete Mittelwert von 56 Tagen. Ohne Klimaschutz wird die maximale Frostdauer gegen Ende des Jahrhunderts im Mittel 39 Tage (maximal 48 Tage) kürzer sein als in der Referenzperiode 1971–2000. Mit ambitioniertem Klimaschutz lässt sich die Verkürzung der Frostdauer jedoch auf 15 Tage (maximal 21 Tage) begrenzen.

Weniger Heiztage, mehr Kühltage

Ein positiver Effekt warmer Winter ist der sinkende Heizbedarf. Der sinkende Heizbe­darf spart Energie. Seit 1951 muss heute in Bayern durchschnittlich bereits an 30 Tagen weniger geheizt werden. Ohne Klimaschutz wird es gegen Ende des Jahrhunderts im Mittel 55 Heiztage (maximal 73 Tage) weniger geben als in der Referenzperiode 1971–2000. Mit ambitioniertem Klimaschutz lässt sich die Abnahme jedoch auf 14 Heiztage (maximal 28 Tage) begrenzen. Die Kehrseite ist, dass die Tage im Jahr, an denen Gebäude mit viel Energie gekühlt werden müssen, in gleichem Maße zunehmen. Ohne Klimaschutz wird es gegen Ende des Jahrhunderts im Mittel 50 Kühltage (maximal 76 Tage) mehr geben als in der Referenzperiode 1971–2000. Mit ambitioniertem Klimaschutz lässt sich die Zunahme jedoch auf 14 Kühltage (maximal 27 Tage) begrenzen (Klimatool der Zukunft).

Mehr Hitzetage im Sommer

Noch stärker als die Jahresmitteltemperatur steigen die Höchsttem­peraturen im Sommer. Die Anzahl an Hitzetagen (> 30 °C) wird in Bayern weiter zunehmen. Zwar tun Sonnenschein und Wärme im Sommer gut. Doch extreme Hitze wirkt sich negativ auf viele Bereiche des Lebens wie etwa der Gesundheit und der Landwirtschaft aus.

Die Abbildung zeigt, dass es in Bayern ohne Klimaschutz gegen Ende des Jahrhunderts im Mittel 22 Hitzetage (maximal 36 Tage) mehr geben wird als in der Referenzperiode 1971–2000. Mit ambitioniertem Klimaschutz lässt sich die Zunahme jedoch auf vier Hitzetage (maximal 11 Tage) begrenzen (Klimatool der Zukunft).

Saisonale Trockenheit

In Bayern fallen im Jahr durchschnittlich 941 mm Niederschlag. Während Messdaten zeigen, dass sich der mittlere Jahresniederschlag seit 1951 weder eindeutig verringert noch erhöht hat, kommt es in Zukunft zu einer Umverteilung des Niederschlags zwischen den Jahreszeiten: Sommer werden trockener und Winter werden feuchter. 

Zunehmende Verdunstung bei steigenden Temperaturen führt außerdem dazu, dass es trotz nahezu gleichbleibender Niederschlagsmengen trockener wird. Die zunehmende Trockenheit durch den Klimawandel hat beispielsweise erhebliche Auswirkungen auf die Landwirtschaft sowie die Wald- und Forstwirtschaft.

Mehr Starkregentage

Die durchschnittliche Niederschlagsmenge im Jahr hat sich nahezu nicht verändert, es fällt jedoch mehr Regen in kürzerer Zeit. Ohne wirksamen Klimaschutz wird sich diese bisherige Entwicklung auch in Zukunft weiter verstärken.

Die Animation zeigt die Starkniederschlagstage (>= 30 mm) in Bayern für die Referenzperiode 1971–2000 und die Vergangenheit von 1951 bis 2019. Die dritte Karte stellt die Differenz aus beiden dar. Man erkennt, dass die Starkniederschlagstage der Vergangenheit jährlich und räumlich stark variieren.

Ausgeprägte Regionalität

Bayern ist in seiner Geographie sehr komplex: Von den Alpen, über die Mittelgebirge bis in die Mainregion. Die Intensität und Ausprägungen des Klimawandels stellen sich in jeder Region anders dar.

Die Abbildung zeigt die mittleren Lufttemperaturen für die 30-jährige Referenzperiode 1971–2000 in den sieben Bayerischen Klimaregionen. Die mittleren Lufttemperaturen reichen von 5,7 °C in den Bayerischen Alpen bis zu 8,5 °C in der Mainregion, was die unterschiedlichen klimatischen Verhältnisse der Klimaregionen verdeutlicht. Detaillierte Angaben zur Klimaentwicklung der Vergangenheit und Zukunft, den Klimafolgen sowie möglichen Anpassungsmaßnahmen werden für jede Klimaregion in der Regionalanalyse beschrieben.

Klimawandel-Faktencheck

Auf Irrtürmer rund um den Klimawandel stößt man immer wieder. In diesem Faktencheck werden drei dieser Irrtürmer näher betrachtet und erläutert wieso sie falsch sind: 

  • Mythos 1 – Der aktuelle Klimawandel ist nichts Besonderes, denn das Klima hat sich schon immer verändert.
  • Mythos 2 – 1,5 Grad Erwärmung machen doch keinen großen Unterschied.
  • Mythos 3 – Als Privatperson habe ich doch eigentlich keinen Einfluss, die Politik muss etwas tun.

Quellen: www.klima.bayern.de, YouTube

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