Klimamodelle aus den 1990ern trafen ins Schwarze
Vor mehr als 30 Jahren warnten Forscher vor einem zukünftigen klimabedingten Meeresspiegelanstieg, obwohl es noch keine global verfügbaren Satellitendaten gab. Eine Studie im Fachjournal „Earth’s Future“ zeigt heute: Ihre Prognosen waren erstaunlich präzise.
IPCC-Bericht von 1996
Als der Weltklimarat (IPCC) Mitte der 1990er Jahre seine Klimaprojektionen veröffentlichte, gab es Zweifel, ob man wirklich das Klima über Jahrzehnte hinweg zuverlässig berechnen kann. Heute, mehr als 30 Jahre später, ist die Antwort klar: Ja – und zwar beeindruckend genau, wie die genannte Studie zeigt.
Besonders deutlich wird das am Meeresspiegel. Die damaligen Modelle sagten bis heute einen Anstieg von rund acht Zentimetern voraus. Satellitenmessungen zeigen: Diese Einschätzung traf ins Schwarze (Abb. 1). Auch beim Anstieg der Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre und den damit verbundenen Temperaturtrends lagen die Forscher erstaunlich nah an der Realität (Abb. 1).

Abb. 1: IPCC-Daten von 1996 für die Kohlendioxidkonzentration (in rot, obere Abbildung) und für den globalen Meeresspiegelanstieg (in rot, untere Abbildung) in drei verschiedenen Klimaszenarien (1,5, 2,5 bzw. 4,5 °C Szenario IS92a) in Vergleich zu heutigen Beobachtungsdaten (in schwarz). Quelle: Fachjournal Earth’s Future, abgerufen am 02.09.2025.
Der Erfolg dieser frühen Prognosen ist kein Zufall. Grundlage der Berechnungen waren schon damals robuste physikalische Zusammenhänge und umfassende Beobachtungsdaten. Die zur damaligen Zeit aufgesetzten Modelle konnten auf dieser Grundlage langfristige Entwicklungen erstaunlich realistisch abbilden. Für die Gegenwart ergeben sich klare Botschaften: Aktuelle Klimamodelle sind ein verlässliches Werkzeug zur Beurteilung des zukünftigen Klimas. Wer die Präzision der Klimamodelle der Vergangenheit berücksichtigt, sollte die heutigen zur Verfügung stehenden Klimaszenarien ernst nehmen. Weitere Informationen zu Klimamodellen und Klimaszenarien erhalten Sie auf der BayKIS-Seite „Klimawandel einfach erklärt“ oder in der Publikation aus der Reihe UmweltWissen zum Thema „Wege in die Klimazukunft – Szenarien und Optionen“.