Einfluss des Klimawandels auf die zehn tödlichsten Extremwetterereignisse der letzten 20 Jahre

Die Initiative der World Weather Attribution (WWA) hat in ihrer aktuellen Studie den Einfluss des Klimawandels auf die zehn tödlichsten Extremwetterereignisse der letzten 20 Jahre untersucht. Zu den Ereignissen gehören drei tropische Wirbelstürme im Indopazifik (Sidr, Nargis und Haiyan), vier Hitzewellen (Europa, Russland), zwei Starkregenereignisse (Indien, Libyen) und eine Dürre am Horn von Afrika (siehe Abbildung). Zusammen forderten diese Ereignisse mehr als 570.000 Todesopfer und in allen konnte die Studie den Einfluss des Klimawandels belegen. 

Die an der Studie beteiligten Wissenschaftler stellten fest, dass der Klimawandel die zehn tödlichsten Extremwetterereignisse der letzten 20 Jahre verstärkt hat. Dieses Ergebnis unterstreicht einerseits, wie gefährlich Extremwetterereignisse bereits bei der derzeitigen globalen Erderwärmung von 1,3 °C sind, andererseits aber auch die Dringlichkeit, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Bei der jetzigen globalen Klimapolitik wird die Erderwärmung bis zum Ende dieses Jahrhunderts stark zunehmen. Das bedeutet, dass das Ausmaß von Extremwettereignissen wesentlich stärker ausfallen und die Anzahl von Todesopfer steigen wird. Außerdem betonen die Autoren, dass die Gefahr von Hitzewellen unterschätzt werde. Allein drei Hitzewellen der letzten 10 Jahre in Europa gehörten zu den zehn tödlichsten Extremwetterereignissen. So sind beispielsweise im Jahr 2022 über 53.000 Menschen und im Jahr 2023 über 37.000 Menschen infolge der Hitze gestorben. 

Die Attributionsforschung liefert immer detailliertere Ergebnisse. Beispielsweise zeigten frühere Untersuchungen über die extremen Regenfälle in Indien im Jahr 2023, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel die Wahrscheinlichkeit dieses Ereignisses erhöhte. Durch die erneute Analyse in der aktuellen Studie stellten die Wissenschaftler fest, dass sich die Wahrscheinlichkeit dieses Ereignisses tatsächlich verdoppelt hat und die verheerenden Regengüsse um 11 % intensiver ausfielen als ohne Klimawandel.

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Die Initiative der World Weather Attribution (WWA) hat den Einfluss des Klimawandels auf die zehn tödlichsten Extremwetterereignisse der letzten 20 Jahre untersucht.
Abbildung: Attributionsstudie Extremwetterereignisse. Quelle: WWA