Die Kooperation KLIWA „Klimaveränderung und Konsequenzen für die Wasserwirtschaft“ widmet sich bereits seit Ende der 1990er Jahre dem Ziel, mögliche Auswirkungen der Klimaveränderung auf den Wasserhaushalt und die Ökologie der Flussgebiete in Süddeutschland zu untersuchen. Die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz untersuchen dabei gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst die bereits erfolgten und zukünftigen Veränderungen im Wasserhaushalt durch den Klimawandel. KLIWA verwendet hierfür die Ergebnisse eines Ensembles von neun dynamischen regionalen Klimaprojektionen auf Basis von RCP8.5 (auch als „Weiter-wie-bisher-Szenario“ bezeichnet) verwendet. Diese sind identisch mit dem in BayKIS verwendeten Bayern-Ensemble. Die Kooperation KLIWA hat nun ein Positionspapier zur „Einordnung der Ergebnisse des KLIWA-Ensembles in die aktuelle klimatische Entwicklung“ verfasst, welches zur Verwendung in der Wasserwirtschaft dienen kann.
Der Inhalt widmet sich dem Vergleich der beobachteten Entwicklung von Temperatur und Niederschlag mit den Modellergebnissen der aktuell genutzten Klimaprojektionen. Hier zeigen sich für die letzten Jahre Auffälligkeiten, die im Kontext der Beantwortung wasserwirtschaftlicher Fragen von Bedeutung sind. Für einen einheitlichen Umgang mit dieser Situation liefert das Positionspapier eine gemeinsame Sprachregelung und Handlungsempfehlungen.
Der durch die Aktivitäten des Menschen verursachte Klimawandel führt zu Veränderungen bei wichtigen atmosphärischen Variablen, die für den Wasserhaushalt bestimmend sind. So traten in den letzten Jahren gehäuft sehr warme Jahre (z. B. 2018, 2020, 2022) mit länger anhaltenden Trockenphasen auf. Ebenso sind im süddeutschen Raum in den letzten 20 Jahren fast keine hydrologischen Winterhalbjahre mit überdurchschnittlich hohen Niederschlagssummen beobachtet worden.
Link zum Positionspapier: https://www.kliwa.de/_download/KLIWA-Positionspapier-2023_Einordnung_Klimaprojektionen_aktuelle_Entwicklung.pdf