Veröffentlichung des Syntheseberichtes zum sechsten IPCC-Sachstandsbericht

Im März 2023 erschien der Synthesebericht des Weltklimarates (IPCC*). Er fasst die wesentlichen Inhalte der vorangegangenen drei Teilberichte (1. Teilbericht: Naturwissenschaftliche Grundlagen des Klimawandels, 2. Teilbericht: Folgen des Klimawandels, Anpassung und Verwundbarkeit, 3. Teilbericht: Minderung des Klimawandels) des sechsten IPCC-Sachstandsberichts für die politische Entscheidungsfindung zusammen.

Der Bericht betont erneut die Dringlichkeit im Umgang mit dem Klimawandel. Eine der positiven Kernbotschaften ist, dass die Einhaltung des 1,5 °C-Ziels, wie es im Pariser Abkommen formuliert wurde, nach wie vor möglich ist. Voraussetzung dafür wäre allerdings die rasche, drastische und anhaltende Reduktion von ⁠Treibhausgasemissionen. Dies würde „innerhalb von etwa zwei Jahrzehnten zu einer nachweisbaren Verlangsamung der globalen Erwärmung und darüber hinaus innerhalb weniger Jahre zu nachweisbaren Veränderungen der atmosphärischen Zusammensetzung führen.“ Laut IPCC sind die Treibhausgasemissionen aktuell jedoch höher als jemals zuvor. Im Bericht wird für das Ende dieses Jahrhunderts ein Anstieg der globalen Jahresdurchschnittstemperatur zwischen 1,4 Grad bei sehr niedrigen Treibhausgasemissionen, über 2,7 Grad bei mittleren und bis zu 4,4 Grad für ein Szenario mit sehr hohem Emissionen im Vergleich zur vorindustriellen Zeit prognostiziert.

Die Autoren und Autorinnen des Syntheseberichtes stellen nochmals klar, dass die Risiken und die projizierten negativen Folgen sowie die damit verbundenen Verluste und Schäden durch den Klimawandel mit jeder Zunahme der globalen Erwärmung ansteigen werden. Sie betonen zudem, dass die Wahrscheinlichkeit abrupter und/oder irreversibler Veränderungen mit höheren globalen Erwärmungsniveaus ansteigt.

Durch den Klimawandel wird für jede Region der Welt eine weitere Zunahme der Klimagefahren prognostiziert. Zu den erwarteten Gefahren und damit verbundenen Risiken gehören u.a.:

  • Verlust der biologischen Vielfalt an Land, in Süßgewässern und Meeren
  • Zunahme der hitzebedingten Sterblichkeit
  • Rückgang der Nahrungsmittelproduktion in bestimmten Regionen der Erde
  • Überschwemmungen in Küstenstädten und anderen niedrig gelegenen Regionen
  • Zunahme der Häufigkeit und Intensität von Starkniederschlägen
  • Trockenheit und Dürren in bestimmten Regionen der Erde

Beispiele für die projizierten regional unterschiedlichen Risiken des Klimawandels bei verschiedenen globalen Erwärmungsszenarien. Quelle: IPCC AR6 Synthesis Report (Abbildung 3).

Den Bericht finden Sie unter: AR6 Synthesis Report: Climate Change 2023. Die Hauptaussagen des Berichtes finden Sie in einer deutschen Übersetzung auf den IPCC – Seiten der deutschen Koordinierungsstelle: Hauptaussagen des Syntheseberichtes. Eine Pressemitteilung des Umweltbundesamtes finden Sie hier: IPCC Synthesebericht: Fingerzeig und erhobener Zeigefinger.

*Der IPCC ist ein wissenschaftliches Gremium und ein zwischenstaatlicher Ausschuss unter dem Dach der Vereinten Nationen, welcher in Sachstandsberichten den Stand der Wissenschaft zu den Themen Klimawandel, Auswirkung des Klimawandels und Minderung des Klimawandels zusammenträgt und bewertet.