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Klimaanpassungsindikatoren

Die Indikatoren des Klimaanpassungsmonitorings beschreiben die Umsetzung von Anpassungsaktivitäten (sogenannte Response-Indikatoren) in den verschiedenen Handlungsfeldern für Bayern.

R-NA-1 Flächen für Naturschutzziele

* Anteil der Fläche, die nicht bereits in den vertraglich oder eigentumsgleich gesicherten Flächen enthalten ist
Datenquelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt

© Bayerisches Klimainformationssystem LfU 2024

R-NA-1 Flächen für Naturschutzziele: Anteil der für Naturschutzziele ausgewiesenen Flächen an der Landesfläche Bayerns im Zeitraum 1998 bis 2020 in Prozent.

Kurzbeschreibung

Der Indikator R-NA-1 Flächen für Naturschutzziele bildet die für die Ziele des Naturschutzes ausgewiesenen Flächen in Bayern ab. Aber nicht nur die Gesamtgröße der geschützten Flächen, sondern auch deren Qualität und Verbindung untereinander sind wichtige Voraussetzungen für erfolgreichen Artenschutz. Deshalb kommt dem europäischen Netz von Schutzgebieten Natura 2000 und dem BayernNetz Natur (abgebildet über FFH-Gebiete, geschützte Biotope, Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) oder ähnliche) eine herausragende Bedeutung zu.

Bezug zum Klimawandel

Für die Bewältigung des Klimawandels spielen für die Ziele des Naturschutzes ausgewiesene Flächen eine entscheidende Rolle. Sie tragen zum Erhalt der biologischen Vielfalt, zur Entwicklung seltener und gefährdeter Arten und Biotope und dem Fortbestand von Tier- und Pflanzenpopulationen bei.

Definition und Berechnung

Der Indikator R-NA-1 Flächen für Naturschutzziele bildet den Anteil der für Naturschutzziele ausgewiesenen Flächen an der Landesfläche Bayerns ab. Dazu gehören die gesetzlich geschützten Flächen: NATURA 2000-Gebiete, Naturschutzgebiete, Nationalparks, Flächen nach Paragraf 30 des Bundesnaturschutzgesetzes, Naturwaldreservate, flächige Naturdenkmäler sowie geschützte Landschaftsbestandteile. Neben gesetzlich geschützten Flächen spielt auch der Erwerb ökologisch bedeutsamer Flächen durch andere Akteure, allen voran Kommunen und Naturschutzverbände, eine Rolle. Diese eigentumsgleich gesicherten Flächen werden oft mit Unterstützung des Bayerischen Naturschutzfonds oder mit EU-Fördermitteln im Rahmen spezieller Naturschutzprojekte angekauft. Ein weiterer wichtiger Baustein sind vertraglich gesicherte Flächen, die vor allem über das staatlich geförderte Vertragsnaturschutzprogramm nach den Vorgaben des Naturschutzes bewirtschaftet werden.

Interpretation

Der Indikatorwert hat sich seit einigen Jahren auf einem gleichbleibenden Niveau eingependelt. Es wird nicht mit einem deutlichen Anstieg gerechnet, da derzeit keine Neuausweisungen von Schutzgebieten in einer Größenordnung angedacht sind, die einen signifikanten Einfluss auf die Referenzfläche hätten. Basierend auf den Zielstellungen des Volksbegehrens „Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern – Rettet die Bienen“ wird sich insbesondere der Anteil der vertraglich gesicherten Fläche (entspricht VNP) vergrößern. Womöglich führt dies jedoch nur zu Verschiebungen innerhalb des Indikators und nicht zu einem Anwachsen des Absolutwertes, da ein Hauptziel von VNP die Umsetzung der Managementpläne in den NATURA 2000-Gebieten ist. Allerdings würde eine größere Schnittmenge mehrerer Kategorien des Indikators (also z. B. VNP auf NATURA 2000 oder in geschützten Biotopen) auf einen Qualitätsanstieg dieser Indikatorflächen hindeuten. Derzeit erlaubt der Indikator noch keine umfassende Aussage über die Qualität aller streng geschützten Gebiete und deren Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt.

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