Die Indikatoren des Klimafolgenmonitorings beschreiben die Auswirkungen des Klimawandels auf Umwelt, Natur und Gesellschaft (sogenannte Impact-Indikatoren) in den verschiedenen Handlungsfeldern für Bayern.
I-GE-1 Hitzebelastung
Kurzbeschreibung
Grundsätzlich können in Jahren mit einer überdurchschnittlich hohen Anzahl von Hitzetagen mehr Todesfälle auftreten als ohne Hitzewelle zu erwarten gewesen wären. Ebenso werden direkt hitzebedingte Erkrankungen, wie Hitzschlag, Hitzekollaps und Sonnenstich, sowie indirekt hitzebedingte Erkrankungen, wie Herz-Kreislauf-Probleme und Atemwegserkrankungen beobachtet. Hitzetage eignen sich daher als guter Indikator zur Abschätzung des Risikos für hitzebedingte Einschränkungen und eines erhöhten Sterblichkeitsrisikos.
Bezug zum Klimawandel
Steigende Temperaturen und häufigere Hitzeextreme können sich unmittelbar auf die menschliche Gesundheit auswirken. So haben die Hitzewellen im Sommer 2003 in Europa schätzungsweise mehr als 52.000 Menschen das Leben gekostet. Auch in Deutschland führte die Hitzewelle zu einem deutlichen Anstieg der Todesfälle. In Jahren mit einer überdurchschnittlich hohen Anzahl von Hitzetagen, das heißt mit Lufttemperaturen über 30 °C, können mehr Todesfälle auftreten als ohne Hitze zu erwarten gewesen wären. Bereits eine mäßige Wärmebelastung mit einer gefühlten Temperatur zwischen 26 und 32 °C ist mit einer deutlich erhöhten Sterblichkeit verbunden.
Definition und Berechnung
Dargestellt wird das 30-jährige gleitende Mittel der Anzahl der Hitzetage (Temperaturmaximum mind. 30°C) in Bayern ab 1951 bis 2020.
Interpretation
Die Entwicklung der Hitzetage zeigt eine deutliche Zunahme für Bayern. Klimaprojektionen für Bayern zeigen darüber hinaus, dass die Anzahl an Hitzetagen und Tropennächten weiter zunehmen wird.