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Klimafolgenindikatoren

Die Indikatoren des Klimafolgenmonitorings beschreiben die Auswirkungen des Klimawandels auf Umwelt, Natur und Gesellschaft (sogenannte Impact-Indikatoren) in den verschiedenen Handlungsfeldern für Bayern.

I-KS-1 Wetter- und witterungsbedingte Katastrophenfälle

Datenquelle: Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration

© Bayerisches Klimainformationssystem LfU 2025

I-KS-1 Wetter- und witterungsbedingte Katastrophenfälle: Festgestellte Katastrophenfälle, differenziert nach den wetter- und witterungsbedingten Ursachen „Überschwemmungen“, „Flächenbrände“, „Schnee, Eis“ von 2001 bis 2020.

Kurzbeschreibung

Der Indikator I-KS-1 Wetter- und witterungsbedingte Katastrophenfälle zeigt die jährliche Anzahl der festgestellten Katastrophenfälle mit den Ursachen Überschwemmung (Hochwasser und Sturzfluten), Schnee und Eis sowie Flächenbrände an. Vermehrte Katastrophenfälle können ein Anzeiger für den vermehrten Einsatzbedarf von Katastrophenschutzeinsatzkräften sein.

Bezug zum Klimawandel

Als eine wesentliche Wirkung des Klimawandels mit Blick auf den Brand- und Katastrophenschutz werden eine Zunahme der Intensität und Häufigkeit von wetter- und witterungsbedingten Extremereignissen und gegebenenfalls auch eine vermehrte Gleichzeitigkeit dieser Ereignisse erwartet. Dadurch werden die Behörden, Stellen und Einsatzorganisationen, die mit der Bewältigung von Extremereignissen betraut sind, immer stärker und häufiger gefordert.

Definition und Berechnung

Der Indikator I-KS-1 Wetter- und witterungsbedingte Katastrophenfälle zeigt die jährliche Anzahl der festgestellten Katastrophenfälle mit den Ursachen Überschwemmung (Hochwasser und Sturzfluten), Schnee und Eis sowie Flächenbrände an. Er stellt somit nicht direkt die Einsätze im Brand- und Katastrophenschutz dar, kann aber als Annäherung für die Ermittlung der klimawandelbedingt ansteigenden Einsatzbelastung dienen. Durch den Bezug zur gesetzlichen Definition bildet der Indikator nicht alle extremen Wetter- und Witterungsereignisse, die im öffentlichen Gedächtnis als „katastrophal“ gespeichert sind, ab. Sturmschäden sind beispielsweise nicht in dem Indikator enthalten.

Interpretation

Die Anzahl der festgestellten Katastrophenfälle durch Überschwemmung zeigen die besondere Betroffenheit Bayerns durch das Hochwasser in Mitteleuropa im August 2002, das Alpenhochwasser 2005 sowie das Junihochwasser 2013. 2005 waren insbesondere die Flussgebiete der Iller, des Lechs, der Mindel, der Zusam, der Schmutter, der Isar, der Loisach, der Mangfall und des Inns betroffen. 2013 konzentrierten sich die Überschwemmungen im Donauvorland, der unteren Donau sowie in den alpinen Flussgebieten im Südosten Bayerns.

Katastrophenfälle durch Schnee und Eis traten in den vergangenen Jahren dagegen nur vereinzelt auf. Hier lässt sich kein eindeutiger Trend erkennen. Bei den ursächlich durch Flächenbrände ausgelösten Katastrophenfällen handelt es sich um Waldbrände, die insbesondere das Berchtesgadener Land (2007, 2013) sowie Bad Tölz-Wolfratshausen (2011, 2017) betrafen. In der zweiten Hälfte der Beobachtungsperiode traten Waldbrände aufgrund zunehmender Trockenheit vermehrt auf.

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