Die Indikatoren des Klimaanpassungsmonitorings beschreiben die Umsetzung von Anpassungsaktivitäten (sogenannte Response-Indikatoren) in den verschiedenen Handlungsfeldern für Bayern.
R-SB-1 Flächenverbrauch
© Bayerisches Klimainformationssystem LfU 2024
Kurzbeschreibung
Die unbebaute und unzerschnittene Fläche ist bayernweit eine begrenzte und gleichwohl begehrte Ressource. Um dessen Nutzung konkurrieren unter anderem Land- und Forstwirtschaft, Siedlung und Verkehr, Naturschutz sowie Rohstoffabbau und Energieerzeugung. Der Indikator R-SB-1 Flächenverbrauch bildet die Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsflächen in Bayern ab.
Bezug zum Klimawandel
Die Umwidmung von Freiflächen in Siedlungs- und Verkehrsflächen bedeutet in Verbindung mit einer zunehmenden Versiegelung der Böden den Verlust klimatisch bedeutsamer Freiflächen (vor allem gravierend innerhalb von hitzebelasteten Gebieten), den Verlust von Retentionsräumen für einen ausgeglichenen Gebietswasserhaushalt sowie die starke Beeinträchtigung natürlicher Bodenfunktionen, insbesondere des Bodenwasserhaushaltes.
Die Reduzierung des Flächenverbrauchs stellt daher eine generelle Anpassungsmaßnahme an die Folgen des Klimawandels, unter anderem zur Verringerung der städtischen Überhitzung, dar.
Gleichzeitig darf die zur Reduzierung des Flächenverbrauchs erwünschte verstärkte Innenentwicklung und Nachverdichtung im Kontext der Klimaanpassung nicht zu Lasten von innerstädtischen Frei- und Erholungsflächen gehen und damit zu einer weiteren Zunahme des Versiegelungsgrades führen.
Definition und Berechnung
Der Indikator R-SB-1 Flächenverbrauch bildet die Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsflächen in Bayern ab.
Interpretation
Der Flächenverbrauch schwankt in Bayern auf einem konstant hohen Niveau. Gründe für den nach wie vor zu hohen Flächenverbrauch liegen im Bevölkerungswachstum, vor allem in den Ballungsräumen, in der Zunahme der individuellen Wohnflächen, dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur sowie der interkommunalen Konkurrenz um Einwohnerinnen und Einwohner sowie Gewerbe, welcher flächeneffizient agierende Kommunen teilweise benachteiligt. Das niedrigere Niveau des täglichen Flächenverbrauchs seit 2013 hängt wesentlich von der Umstellung der Erfassung der Eingangsdaten ab.